Mikrobiomtherapie
Was bedeutet der Begriff Mikrobiom?
Als Mikrobiom des Darms bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Bakterien, Archaeen, Viren, Pilze und Protozoen), die sich in unserem Darm befinden. Unser Darm- Mikrobiom beeinflusst u.a. unser Immunsystem, den Stoffwechsel, die Stimmung und unser Hormonsystem. Es besteht aus ca. 100.000 Milliarden Bakterien. Diese Darmbakterien machen ca. 1-2 kg unseres Körpergewichtes aus. Für unseren Darm ist es wichtig, dass diese vielen einzelnen Bakterienstämme in einer gewissen Balance zu einander vorhanden sind.
Welche Aspekte können eine Dysbiose im Mikrobiom verursachen?
- eine genetische Veranlagung
- Kaiserschnittgeburten
- schlechte Ernährungsgewohnheiten
- externe Krankheitserreger
- psychische und soziale Faktoren (z.B. Stress)
- Umwelteinflüsse
- Störung des Immunsystems
- Störungen des autonomen / zentralen Nervensystems
- Störungen des enterischen Nervensystems
- Motilitätsstörung
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Was schadet unserem Mikrobiom?
Schlechte Ernährungsgewohnheiten, Stress oder auch Schadstoffe, die wir über die Ernährung oder durch die Atmung aufnehmen, können unser Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen. Auch eine Vielzahl von Medikamenten, sind für die Entstehung eines Ungleichgewichts im Darmmilieu verantwortlich. Die Pharmazeutische Zeitung der Apotheker veröffentlichte am 10.12.2021 folgendes: Arzneistoffe beeinflussen das Mikrobiom stärker als gedacht. Viele Medikamente wirken sich negativ auf die Zusammensetzung und den Zustand der Darmbakterien aus. Schon 2018 hatte Borks Arbeitsgruppe zeigen können, dass jeder vierte Arzneistoff das Mikrobiom beeinflusst.
Welche Folgen kann eine Dysbalance unseres Mikrobioms haben?
- Verschiedenste Allergien
- Verdauungsstörungen wie z.B. Blähungen, Verstopfungen,
- Durchfälle, Übelkeit, Sodbrennen, Reizdarmsyndrom
- Überlastung der Leber (in Folge eine Leberschwäche)
- Entzündungen der Darmschleimhaut
- Malabsorptionssyndrom (die Nahrung wird nicht optimal vom Körper aufgenommen)
- Pilze, Bakterien und Parasitenbefall
- Entstehung eines „Leaky Gut Syndrom“ (eine durchlässige Darmschleimhaut)
- rheumatische Erkrankungen
- Hormonstörungen
- Burnout, Depression, Stimmungsschwankungen, chronische Müdigkeit
- Über- oder Untergewicht
Welche Test- und Therapiemöglichkeiten gibt es um das Mikrobion zu verbessern?
An erster Stelle steht die Stuhluntersuchung. Dazu senden meine Patienten eine Stuhlprobe an ein entsprechendes Labor zur Bestimmung des Mikrobioms. Über den Stuhlbefund lässt sich nicht nur eine Mikrobiom-Dysbalance feststellen, sondern auch Entzündungen, Leaky Gut, Pilzbelastungen, Verdauungsstörungen etc. Erst nach dieser Untersuchung kann eine sinnvolle Darmtherapie beginnen. In meiner naturheilkundlichen Praxis hat sich die Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen mit der klassischen Homöopathie sehr bewährt. Die homöopathische Therapie allein reicht allerdings nicht immer aus. Ich ergänze eine Darmtherapie immer mit diversen weiteren Therapien die mir in meiner Praxis zur Verfügung stehen. Ich informiere sie zu diesem Thema gerne in einem kostenlosen Info-Gespräch. Eine zusätzliche Ernährungsumstellung lässt sich für eine erfolgreiche Darmtherapie leider oft nicht vermeiden.
Tipps zur Darmreinigung mit natürlichen Hausmitteln:
Heilerde, Flohsamenschalen, geschrotete Leinsamen, Zeolith etc…. können zur Darmreinigung eingenommen werden. Absolut notwendig ist es allerdings während dieser Einnahme mindesten 2 L. pro Tag zu trinken!! Nur so können gebundene Schadstoffe auch wirklich aus dem Darm ausgeschieden werden. Vorsicht bei der Einnahme von Flohsamenschalen und Leinsamen. Sie quellen im Darm auf und können bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr im schlimmsten Fall zu massiver Verstopfung führen.